12. Mai: Internationaler Tag des Chronischen Erschöpfungssyndroms

Fatigue – chronische Müdigkeit und Erschöpfung bei Krebs

Am 12. Mai findet weltweit der Tag des Chronischen Erschöpfungssyndroms statt. Bereits seit 1995 wird dieser Tag als „International CFS Awareness Day“ begangen. CFS steht für Chronisches Fatigue Syndrom (frz. Fatigue – Müdigkeit). Es bezeichnet eine starke körperliche und psychische Erschöpfung mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen, wenn sie nicht schnell genug erkannt wird. Vor allem Krebspatienten leiden häufig unter starker tumorbedingter Müdigkeit. Deshalb nimmt die Saarländische Krebsgesellschaft e.V. diesen Jahrestag zum Anlass, um über das tumorbedingte Fatigue-Syndrom (TFS) bei Krebs zu informieren.

Der gut gemeinte Rat: „Schlaf dich mal wieder richtig aus, dann geht‘s Dir morgen besser!“ hilft Krebspatienten mit Fatigue nicht weiter. „Krebskranke Menschen empfinden eine lähmende Erschöpfung, die nicht vergleichbar ist mit der normalen Müdigkeit gesunder Menschen. Sie entsteht ohne Anstrengung und lässt sich nicht einfach durch Ausschlafen beheben. Jeder, der diese gesundheitliche Störung selbst erlebt hat, weiß wie sehr sie den Alltag beeinträchtigen und die Lebensfreude rauben kann“, betont Dr. Steffen Wagner, 1. Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft.

Schon bei der Aufnahme in die Klinik verspürt etwa ein Drittel aller Krebspatienten Müdigkeits-und Erschöpfungssymptome. Die tumorbedingte Fatigue zeigt sich durch abnehmende Leistungsfähigkeit, Inaktivität, fehlende Regeneration, Hilflosigkeit oder depressive Stimmungen. Sie kann während oder nach einer Therapie auftreten. So haben schätzungsweise 90 Prozent aller Patienten nach einer Chemotherapie Fatigue. Sie äußert sich in Form von Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Denkstörungen, auch bekannt als „Chemobrain“ oder „Nebel im Kopf“. Auch körperliche Mangelzustände wie Blutarmut, Gewichtsverlust, Mangelernährung in Verbindung mit einer Krebserkrankung können der Auslöser für die Fatigue sein, indem sie verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper beeinflussen.

Schätzungen zufolge entwickeln etwa 30 Prozent der Krebspatienten eine chronische Form der tumorbedingten Fatigue. Vor allem wenn die Erschöpfung nicht gleich erkannt wird und über Wochen oder Monate anhält, beeinträchtigt sie die Genesung und belastet das soziale und berufliche Leben der Erkrankten sehr. Sie können dann einfach nicht mehr am alltäglichen Leben teilnehmen. Deshalb ist es wichtig, Krebspatienten möglichst früh für diese Störung zu sensibilisieren und ihnen zu helfen, mit der Fatigue zurechtzukommen.

In den Krebsberatungsstellen der Saarländischen Krebsgesellschaft können sich Betroffene und Angehörige zum Thema Fatigue und in allen anderen psychoonkologischen und psychosozialen Fragen beraten lassen.