Sonnenschutz statt Sonnenbrand

Wir alle lieben die Sonne. In diesem Frühsommer, der noch ganz im Zeichen der Corona-Pandemie steht und viele Einschränkungen mit sich bringt, wertschätzen wir es noch mehr, Zeit im Freien zu verbringen. Aber wir sollten uns nicht nur vor dem Virus schützen, sondern auch vor zu viel Sonnenstrahlung.

Am 21. Juni wird in Deutschland wieder der Sonnenschutztag begangen. Ein wichtiger Tag, denn noch immer steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen kontinuierlich an. Die ultraviolette (UV) Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung der beiden häufigsten Hautkrebsformen,  dem „hellen Hautkrebs“ (Basaliom)  und dem „schwarzen Hautkrebs“, dem sogenannten malignen Melanom, an dem in Deutschland derzeit mehr als  35.000 Menschen pro Jahr erkranken.

Dr. Steffen Wagner, Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft: „Die Aufklärung der Menschen im Saarland im Bereich der Krebsvorsorge und Früherkennung ist neben der Beratung von Patienten eine der wesentlichen Aufgaben der Saarländischen Krebsgesellschaft. Wird zum Beispiel ein Hautkrebs früh erkannt, bestehen für alle Arten gute Heilungschancen.“

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Doch damit es erst gar nicht dazu kommt, sollten wir uns unbedingt vor zu viel Sonneneinstrahlung schützen. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

Sonnenschutz immer und überall. Sonnenschutz ist das ganze Jahr über notwendig. Denn die UV-Strahlung wird oft unterschätzt. So holen sich viele Menschen einen Sonnenbrand, weil sie Sonnenschutz bei einigen Gelegenheiten für unnötig halten. Sensibilisieren Sie Ihren Blick dafür, wie lange Sie sich täglich ungeschützt der Sonne aussetzen.

Achten Sie auf den UV-Index.  Ultraviolette Strahlung ist unsichtbar und lässt sich allenfalls erahnen. Über die aktuelle Sonnenintensität informiert der UV-Index. Beachten Sie bei der Planung Ihrer Aktivitäten im Freien den tagesaktuellen UV-Index, den Sie zum Beispiel über den Deutschen Wetterdienst abrufen können. Ein Wert größer fünf steht für eine hohe Belastung durch UV-Strahlung, ab einem UV-Index von drei werden Sonnenschutzmaßnahmen (Sonnencreme etc.) empfohlen.

Tragen Sie schützende Kleidung. Geeignete Textilien schirmen unsere Haut vor Sonnenstrahlung ab. Den besten Schutz bietet langärmlige, dichtgewebte und locker sitzende Kleidung. Spezielle UV-Schutzkleidung gibt es inzwischen nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Der textile Schutz entspricht dem Lichtschutzfaktor 20 bis 80. Tragen Sie eine Kopfbedeckung, am besten mit breiter Krempe. Sie bietet Schatten für Augen, Ohren, Gesicht und Nacken. Mit Hilfe einer Sonnenbrille schützen Sie auch Ihre Augen vor der UV-Strahlung.

 Cremen Sie sich ein. Tragen Sie am besten bereits am Morgen, spätestens aber 30 Minuten vor dem Sonnenbad, reichlich wasserfeste Sonnencreme auf alle unbedeckten Körperstellen auf. Cremen Sie regelmäßig nach, vor allem, wenn Sie sich länger im Freien aufhalten und grundsätzlich nach dem Baden. Beachten Sie dabei: Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht, sondern erhält sie nur. Die Eigenschutzzeit Ihrer Haut liegt in der Regel nur zwischen 10 bis maximal 30 Minuten und ergibt multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor der Creme die Zeit, wie lange man sich gefahrlos in der Sonne aufhalten kann.

Schützen Sie besonders Ihre Kinder. Die Haut von Kindern ist weitaus empfindlicher als die von Erwachsenen.  Sonnenbrände in der frühen Kindheit und eine wiederkehrende hohe UV-Belastung sind bedeutende Risikofaktoren für die Entstehung von späteren Hautkrebs-erkrankungen. Für Babys unter einem Jahr ist direkte Sonneneinstrahlung deshalb tabu. Aber auch Kleinkinder sollten nicht unnötig belastender Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Die einfachsten Schutzmaßnahmen sind am wirksamsten: Sonnenschutz-Kleidung, Schatten und das Eincremen von unbedeckten Körperstellen. Ziehen Sie Ihre Kinder in der Sonne an statt aus!

Dr. Dirk Landwehr, Dermatologe aus Saarbrücken: „Die Haut vergißt nichts. Die Gesamtdosis an UV von kindlichen Sonnenbränden über den überflüssigen Besuch des Solariums bis zur Besonnung am Strand im Urlaub addiert sich auf und erhöht signifikant das Hautkrebsrisiko. Je nach Hauttyp und Intensität der UV-Bealstung sind dann Melanome (schwarzer Hautkrebs) und andere Hauttumore auch schon im jungen Erwachsenenalter möglich. Die Hautkrebsfrüherkennung beim Dermatologen erzielt große Erfolge, aber die Prävention, die wir alle leisten können, muß auch weiterhin ein Schwerpunkt unserer Bemühungen sein!“

Das Sonnenschutz-Projekt der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V.

SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder

 

Um Eltern und pädagogische Fachkräfte für das Thema Sonnenschutz zu sensibilisieren, wendet sich die Saarländische Krebsgesellschaft mit dem Hautkrebs-Präventionsprojekt „SunPass – Gesunder Sonnenspaß für Kinder“ direkt an die Kindergärten im Saarland. Hier setzen sich die Mitarbeiterinnen der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V., engagierte Hautärzte und die IKK Südwest gemeinsam mit den Kitas für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Sonne ein. Jährlich wird das Projekt in vielen saarländischen Einrichtungen durchgeführt, mehr als 9.000 Kinder und ihre Familien konnten wir durch unsere Aktionen schon erreichen.

Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest: „Wir freuen uns, dieses wichtige Projekt seit 2018 unterstützen zu dürfen, denn hier geht es um unsere Herzblut-Themen Prävention und Gesundheit. Prävention im Kindesalter stellt die Weichen für ein  gesundes Leben im Erwachsenenalter. Und wenn Prävention und Gesundheit so spielerisch-kindgerecht daher kommen, wie mit ‚Frau Sonne‘ in den Kitas, wissen wir unsere Kinder in guten Händen, damit sie Sonne und Bewegung im Freien sorglos genießen können.“