Weltkrebstag 2022

Am 04. Februar 2022 findet zum 22. Mal der Weltkrebstag statt. Die Internationale Vereinigung gegen Krebs (UICC) hat in diesem Jahr das Motto „Versorgungslücken schließen“ gewählt, um auf die Volkskrankheit Krebs aufmerksam zu machen.

Krebs kann jeden treffen. Deutschlandweit erkranken jährlich 510.000 Menschen neu an Krebs, mehr als vier Millionen Menschen leben mit einer Krebserkrankung. Für das Saarland bedeutet dies jährlich 8.500 Krebsneuerkrankungen während über 50.000 Saarländer*innen ein Leben mit der Krankheit führen.  Die Diagnose verändert auf einen Schlag alles: Ängste und Unsicherheiten belasten die Betroffenen und Ihr Umfeld. Angehörige fühlen sich überfordert, Freunde und Bekannte sind verunsichert.

Die erkrankte Person benötig nun eine gute medizinische Behandlung. Zu einer lückenlosen Versorgung gehört aber noch mehr: Die erkrankte Person und alle nahestehenden Menschen brauchen jetzt gesicherte Informationen, einfühlsamen Rat und so viel Unterstützung wie möglich. In der regelrechten Informationsflut ist es aber gar nicht so einfach zu differenzieren, welche Informationen und welche Angebote gerade richtig und wichtig sind.

„Die Diagnose Krebs ist immer ein Schock für die Patientinnen und Patienten, aber auch für ihre Familien und Freunde, und löst existenzielle Ängste aus. Darauf folgt häufig das Gefühl, von Angeboten und Informationen regelecht überflutet zu werden. Betroffene sind in der Situation oft nicht in der Lage, die individuell wichtigen und richtigen Optionen herauszufiltern. Recherchiert man dann im Internet findet man häufig gefährliches Halbwissen, dass Ängste eher verstärkt als mindert.“ sagt Dr. Steffen Wagner, Vorstandsvorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft e.V. und niedergelassener Gynäko-Onkologe. „Die Psychoonkologinnen und Psychoonkologen der Saarländischen Krebsgesellschaft begleiten deshalb alle Betroffenen und deren Angehörigen nach der Diagnose Krebs, während der Therapie und darüber hinaus und sind damit ein wichtiger Teil einer lückenlosen Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten.“

Die Landeskrebsgesellschaften sind in allen Bundesländern vertreten und haben ein breit gefächertes Angebot aus Beratungen, Workshops und Kursen für krebskranke Menschen und ihre Angehörigen. Zusätzlich wird im Turnus von 2 Jahren mit der Offenen Krebskonferenz der bundesweit größte Patientenkongress veranstaltet, immer in einem anderen Bundesland. Ziel ist es, Betroffenen hochwertige und gesicherte Informationen zum Leben mit einer Krebserkrankung bereitzustellen.

 

„Gemeinsam stark fürs Leben“

Unter diesem Motto richtete 2021 die Saarländische Krebsgesellschaft e.V. die Offene Krebskonferenz als Hybridveranstaltung aus: Alle Vorträge und Diskussionsrunden konnten nicht nur vor Ort im Schloss Saarbrücken, sondern auch im Livestream verfolgt werden. Gleichzeitig wurden alle Vorträge und Diskussionsrunden aufgezeichnet und sind auf der Kongresswebseite www.offene-krebskonferenz.de/mediathek/ weiterhin abrufbar.

Die Themenschwerpunkte der 35 Vorträge der Spezialistinnen und Spezialisten aus ganz Deutschland, sind vielfältig. Neben aktuellen Erkenntnissen zu den häufigsten Krebserkrankungen, wie z.B. Brust-, Darm-, und Prostatakrebs wurden auch psychoonkologische und sozialrechtliche Themen behandelt. Beispielsweise die Rückkehr in den Beruf, die Problemlage von Kindern krebskranker Eltern oder Nebenwirkungen von Krebstherapien, wie das weitverbreitete Fatigue-Syndrom oder das Chemobrain.

Dr. med. Steffen Wagner

Lückenlose Versorgung in der Krebstherapie

„Für uns bedeutet eine lückenlose Versorgung, dass alle Betroffenen neben einer guten medizinischen Versorgung auch gesicherte und wirklich wichtige Informationen zu ihrer Erkrankung, zu Nebenwirkungen von Therapien und zu unterstützenden Angeboten erhalten. Deshalb kann ich die qualitativ hochwertigen und verständlichen Vorträge unserer bundesweit renommierten Referentinnen und Referenten jedem, der in irgendeiner Form von einer Krebserkrankung betroffen ist, ans Herz legen.“ so Dr. Wagner.

Psychoonkologische Beratung immer wichtiger

Die Saarländische Krebsgesellschaft hat 2021 bereits in knapp 4.500 Terminen Krebsbetroffene bzw. Angehörige beraten, das sind ca. 50% mehr als im Jahr 2020. Neben den persönlichen Beratungsterminen werden auch Telefon- und Videoberatungen von vielen Patient*innen und Angehörigen gut angenommen.

„Gerade in der Pandemiesituation kann die psychologische Betreuung viele Ängste und Unsicherheiten infolge einer Krebserkrankung auffangen und die Lebenssituation verbessern“ sagt Sabine Rubai, Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft: „Wir sind weiter für alle Betroffenen da. Wir bieten unsere psychoonkologischen und psychosozialen Beratungen auch kontaktlos per Telefon oder Videoanruf an, in manchen Situationen kann das eine persönliche Beratung aber nicht ersetzen. In unseren Beratungsstellen halten wir deshalb ein strenges Hygienekonzept ein.“