Weltkrebstag 2021:
Als Krebspatient fit bleiben während der Corona-Pandemie
Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem Motto Krebsprävention. Die Saarländische Krebsgesellschaft e.V. nimmt dies zum Anlass, auf die Wichtigkeit körperlicher Aktivität in allen Phasen einer Krebserkrankung sowie zur Krebsprävention hinzuweisen.
Da gerade in der Corona Zeit viele Sportangebote ausfallen müssen, befürchten Experten eine Reduzierung der körperlichen Fitness, insbesondere bei Krebsbetroffenen.
Dr. Steffen Wagner, 1. Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft schätzt dies als sehr kritisch ein: „Gerade im Zuge einer Krebstherapie sind regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung für die Lebensqualität und auch die Heilungsaussicht nachweislich von großer Bedeutung.“
Eine bestehende Krebserkrankung und körperliche Aktivität schließen sich nicht gegenseitig aus – im Gegenteil. Die Wirkungen von Sport bei Krebspatienten wurden in letzter Zeit vermehrt in klinischen Studien untersucht. Dabei wurde deutlich, dass körperliche Aktivität messbar die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen Therapie reduzieren kann. Außerdem erhöht sich die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein wird gestärkt – was die Lebensqualität enorm verbessern kann. Welche Sportart sich bei einer Krebserkrankung eignet, kann im Zweifel stets mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Körperliche Aktivität hat also nachweislich direkte Einflüsse auf die Entstehung von Krebs, den Verlauf einer Krebserkrankung und auch das Rückfallrisiko. Insbesondere im Bereich der Reduzierung des Rückfallrisikos kommt dem Faktor Bewegung eine entscheidende Rolle zu. „Regelmäßigen, strukturierten Bewegungsprogrammen kann sogar bei einigen Krebsarten eine vergleichbare Effektivität wie die von medikamentösen Therapien zugesprochen werden, auch wenn sie diese keinesfalls ersetzen kann“ so Dr. Steffen Wagner.
Ganz wichtig: Auch bislang eher inaktive Menschen mit Krebs können von einer Änderung ihres Lebensstils profitieren und jederzeit im Rahmen ihrer Möglichkeiten anfangen, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Dr. med. Steffen Wagner, 1. Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft, gynäkologischer Onkologe
Sabine Rubai, Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft
Deshalb bietet die Saarländische Krebsgesellschaft neben psychoonkologischer Betreuung ein abwechslungsreiches Programm aus Kursen, Seminaren und Workshops für Krebspatienten und Angehörige. Sabine Rubai, die Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft informiert: „Unter anderem stehen Yoga, Qi-Gong und Nordic Walking auf dem Plan – Sportarten, die den meisten Patientinnen und Patienten empfohlen werden und die neben dem sportlichen Aspekt auch für Entspannung und Stressabbau sorgen. Abgerundet wird das Kursprogramm durch verschiedene kreative Angebote.“
Auf Grund der aktuellen Situation bietet die Saarländische Krebsgesellschaft vorerst alle Kurse als Online-Veranstaltungen an. Sobald persönliche Kontakte wieder möglich sind, soll zu Präsenzkursen gewechselt werden, vorrangig an der frischen Luft.
Sabine Rubai betont: „Körperliche Aktivität und eine positive Grundhaltung verbessern die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf von Krebspatienten. Durch das Online-Kursangebot möchten wir die Patientinnen und Patienten motivieren, weiterhin aktiv zu bleiben und hoffen so die schwere Zeit für viele Menschen ein wenig erträglicher zu machen.“
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